„La même source“
2. Februar bis 7. April 2018
Als Auftakt zum Jahresprogramm 2018 unter dem Thema „Dualismus“ zeigt der Kunstverein Gera e.V. erstmalig in einer gemeinschaftlichen Ausstellung die Künstlerschwestern Nadja und Katja Schütt.
Die Ausstellung „La même source“ zeigt Werke der aus Gera stammenden Schwestern Katja und Nadja Schütt – zwei eigenständige Künstlerinnen – die in dieser ersten gemeinsamen Werkschau eine Rückbesinnung auf ihre Heimat und Familie zeigen. Beide haben eigene Wege in der Kunst gesucht und unterschiedliche Techniken und Themen für sich erarbeitet. Dennoch finden sich verwandte Herangehensweisen in der künstlerischen Verarbeitung von Motiven und eine kritische und tiefgründige Betrachtung von gesellschaftsrelevanten Themen. In der einmaligen Gegenüberstellung werden diese harmonisierenden Gemeinsamkeiten und konkurrierenden Unterschiede in den Vordergrund gerückt in einer Wechselbeziehung, die auf eine rivalisierende Geschwisterliebe in künstlerischer Weise anspielt.
Katja Schütt (*1975) studierte in Weimar, Kassel und Berlin sowohl Freie Kunst, experimentelle Fotografie als auch Bildhauerei. In der Ausstellung „la même source“ werden aktuelle Papierarbeiten von vielgestaltiger Komplexität gezeigt. Katja Schütt erschafft in regelrecht hingebungsvoller Arbeitsweise ihre Bilder aus photographischen Versatzstücken oder der Adaption von mannigfaltigen Vorbildern, die mit phantastischen und amorphen Formen in sehr malerischer Weise überzeichnet werden. Die Bilder verwachsen zu Phantasiegebilden und bieten eine Quelle für neue Assoziationen und Deutungsmöglichkeiten. Vorlagen und Vorbilder, wie sie Katja Schütt verarbeitet, erfahren dabei eine Verfremdung und teilweise Zerstörung und lassen sie als Bildnisse anderer Welten erscheinen. Sie geht dabei sehr intuitiv vor und lässt sich von verschiedensten Zeiten und Medien inspirieren. Dies macht die Arbeiten zu Ideenwelten voller Leidenschaft und Eingebung, die aber auch eine düstere Seite vermitteln und morbide Elemente aufgreifen.
Nadja Schütt (*1981) studierte in Dresden Malerei, Grafik und Videokunst. Ihre mit oft großformatigen Schablonen geschaffenen Werke wirken auf sehr direkter Weise durch kraftvolle Farben und ausdruckstarke Formen. Die Vorlagen sind auf Grund ihrer expressiven Inhalte gewählt und werden in Serien zu verschiedenen Wirkungen gebracht. Die Umarbeitung der Vorbilder erzeugt dabei ein hohes Maß an Abstraktion, welche in ihrer Endform kaum noch eine Vorstellung vom Ursprünglichen ermöglicht. Dadurch eröffnen die Bilder einen Spielraum für Interpretation und Auslegung, radikalisieren jedoch auch die Inhalte durch ihre direkte Art. Die Bilder wirken auf der einen Seite farbenfroh und lebendig, auf der anderen geheimnisvoll und verfremdet.