Unter dem Titel Zwiegespräch bei Mondschein stellt der Kunstverein Gera in einer Doppelausstellung die Arbeiten der Künstler Wieland Payer und Simon Pasieka vor. Zwei zeitgenössische Positionen unterschiedlicher Künstlergenerationen, die unverkennbar ihren Ausgangspunkt in der Mensch – Natur – Beziehung der Romantik suchen. Beiden gemein ist die Darstellungen fiktiver Welten, in die der Besucher gerne eintauchen würde: eine Lustalternative zu der immer hektischeren und rasanteren Dynamik unserer heutigen Zeit. Doch die Naturidylle trügt. Sie wird gestört durch surreal anmutende Bildkonstruktionen und geheimnisvolle Szenerien, die eine eigenartige Künstlichkeit erzeugen und den Eindruck erwecken, einer anderen Welt und Zeit zu entstammen.
Die Pastellarbeiten des 1981 in Erfurt geborene Wieland Payer zeigen prächtig strahlende Gebirgsund Waldlandschaften, in der jedoch ungewöhnliche geometrische Formen und Erscheinungen den Blick des Betrachters irritieren. Diese Gebilde sind einerseits abstrahierte Formen, erwecken aber andererseits auch den Anschein, dass sie einer anderen Welt und Zeit entstammen könnten.
Sein „Dialogpartner“ ist der 1967 in Kleve geborene Künstler Simon Pasieka, der seit 1998 in Paris lebt und arbeitet. Gegenüber den menschenleeren Landschaftsbildern Payers bevölkern alterslos wirkende Figuren, die durch ritualisierende Handlungen das Bildgeschehen beherrschen, die Werke Pasiekas . Die dargestellte Natur dient Pasieka dabei primär als Kulisse für das Handeln seiner Protagonisten. Sie ruhen, sie hängen ihren Gedanken und Träumen nach, sie schlüpfen in Rollen, spielen und tanzen – losgelöst von zivilisatorischen Zwängen, und vertrauen – so scheint es – einen Weg aus der kindlichen Sinnkrise zu finden.