Paul Schultze-Naumburg
Der deutsche Architekt Paul Schultze-Naumburg als Vertreter der Heimatschutzbewegung und überzeugter Nationalist war maßgeblich beteiligt an der Gründung des „Bundes Heimatschutz“ 1904 in Dresden. Seine Uberzeugung, die deutsche Eigenart in baulichen Elementen widerzuspiegeln und im Einklang mit der Natur eine Ganzheit der zeitgenössischen Architektur und der historischen Formenschönheit zu erringen, vertrat der bei Naumburg geborene Kulturtheoretiker vehement. Seine 1902 gegründeten „Saalecker Werkstätten“ boten neben der kunstvollen Möbelherstellung zudem Bauplanung und -ausführungen, Inneneinrichtung von Wohnräumen, sowie Garten- und Landschaftsgestaltung an.
1930 wurde er vom Thüringischen Innenminister Frick zum Professor berufen und als Direktor der „Staatlichen Hochschulen Baukunst, bildende Künste und Handwerk“ ernannt. Nach der Machtübernahme 1933 versuchte Schultze-Naumburg zusehends die Gunst der nationalsozialistischen Führung zu gewinnen, indem er u. a. im Buch „Kunst und Rasse“ die Denunzierung expressionistischer Kunst nutzte, um seine Rassentheorie zu belegen.