Anlässlich des 70. Geburtstages richtet der Kunstverein dem in Gera arbeitenden und lebenden Künstler Wolfgang Schwarzentrub eine Personalausstellung aus. Die Ausstellung vereint neue und ältere Arbeiten mit Blick auf das künstlerische Schaffen eines in Gera tief verwurzelten Repräsentanten und Vermittlers zeitgenössischer Kunst.
Seine Bilder erzeugen einen Bildraum, der aus Schichtungen und Schraffuren eines Hintergrundes zur Konzentration auf das zentrale Bildmotiv führt. Oder es werden aus Farben und Formen in kontrastierender Gewichtung geradezu räumliche Körper vor einen Hintergrund gestellt. Die Farben nehmen bald collagierte andere Materialien auf, zur Körperlichkeit kommt auch die einverleibte unterschiedliche Materialität. Was sich so vor das Auge des Betrachters stellt und zum neugierigen Eindringen auffordert, verlässt dann die plane Bildoberfläche und wird von vornherein als räumliches Objekt gestaltet.
Als bildender Künstler liebt er das Spiel mit der Verfremdung. Er zieht Fäden, schneidet, nagelt, klebt und übermalt. Eine Strategie, die mit dem Zufall arbeitet, aber nichts dem Zufall überlässt.
Unterwegs entdeckte Gegenstände, die andere einfach übersehen, sind besondere Fundstücke, die der Künstler mit nach Hause bringt. Statt sie zu sammeln oder als Erinnerungsstücke aufzuheben, verwandelt er sie in neue Originale. Ein Weg, der nicht zufällig ausgeschritten wird, denn Wolfgang Schwarzentrub geht es besonders um die Materie, „wie sich etwas zusammenfügt“. Das Dranbleiben an den Dingen verfolgt ihn, seit er malt und zeichnet, sich ausprobierte in den verschiedenen Techniken und damit eine solide handwerkliche und künstlerische Basis erlangte.
Die Ausstellung lässt auf reichhaltiges Künstlerschaffen zurückblicken und hält für den Besucher so manche Überraschung bereit.