In komplexen Projekten erkundet er immer wieder, quasi als ein moderner Archäologe, die Transformation unserer Gesellschaft am Beispiel von Architekturen und urbanen Räumen. Ausgehend von seiner naturwissenschaftlichen Ausbildung wirken seine Arrangements wie Versuchsanordnungen zur Wahrnehmung von Zeit und Raum.
Die Medieninstallation RAUMPATROUILLE – G, basierend auf einer zweijährigen Arbeit über den modernen Erweiterungsbau der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig, führte den Betrachter durch die neuen Raumgruppen (Lesesäle, Depots, Museumsbereich, Arbeitsplätze) im Zustand des Übergangs zur Nutzung. Dieser „freigestellte“ Zustand ermöglicht durch die Abwesenheit eines beschreibenden Kontextes ein anderes Raumverständnis. Der Film ist eine Form der Kartierung der für den Bibliotheksnutzer unsichtbaren Räume und zugleich eine reale und imaginäre Reise, ein „Roadmovie“ der Deutschen Bücherei.
Zusätzlich zur Videoinstallation zeigte Mayer eine Auswahl von Grafiken, die durch das maschinelle Einlesen der Sammlung von ca. 7000 Fotografien zum Thema mittels eines Algorithmus zu einem raum-zeitlichen Muster generiert und dann als Giclée-Prints auf Bütten als unikate poetische META-Bilder erlebbar und sichtbar gemacht werden.