Übereinander getürmte geometrische Farbfelder – diese sind derart neben- und übereinander geschichtet, dass durch akzentuiert gesetzte Aufhellungen und Verdichtungen tiefer liegender Farbschichten aufgedeckt erscheinen. Dabei werden die komplexen Farbräume immer wieder durch sich überlagernde und überschneidende Geraden begrenzt, die dem Betrachter den Eindruck ineinander verwobener, unterschiedlicher Bildräume suggerieren. Das gegeneinander Verschieben und Kippen dieser Flächen stört jedoch gleichsam den Anschein einer Ordnung.
Diese Verschränkung von Konstruktion und Sperrung stellt die Konstante im Werk von Stefan Lenke dar und führt uns auf die Spur Lenke‘scher Bildanlässe, die auf Orte und Situationen urbaner Umbrüche verweisen. Der in Dresden lebende und arbeitende Künstler reduziert diese Szenarien in seiner Malerei so weit, dass darin nur noch feine Spuren gegenständlicher Verweise zu finden sind. Dadurch bleibt es bei Andeutungen architektonischer Details oder landschaftlichen Anmutungen, wie z.B. rasterartigen Texturen oder angedeuteten Horizontlinien. In seinen Werken spiegeln sich nur noch Bruchstücke, Erinnerungsfetzen einer sich ständig verändernden Welt wider.