Naturbetrachtungen und Naturerleben dienen der Dresdener Künstlerin Kerstin Franke-Gneuß als Bezugspunkt und Quelle der Inspiration. Ihre großformatigen Kaltnadelradierungen führen den Betrachter in ein Gefilde von Linien und Flächen, das sich in einer unglaublichen Fülle von Nuancen zwischen Schwarz und Weiß ausbreitet. Feine, starke und wunderbar samtene Linien; fallend, steigend oder sich bündelnd, eröffnen eine unendliche Tiefe. Ihre Werke erreichen die Grenze der Gegenständlichkeit, verharren dabei jedoch in einer Momentaufnahme zwischen Stabilität und Zerfall. Sie führen den Betrachter in eine subjektive Naturerfahrung und lassen ihn zeitgleich das Prozesshafte der Entstehung einer Radierung und die Experimentierfreudigkeit der Künstlerin erkennen.