DIE WIEDERKEHR
Wesentlich mehr im Stil einer klassischen Collage als HOTDOG oder DANDY ist die DIE WIEDERKEHR. Die Arbeit ist Teil des Werkzykluses DAS ALL, das zwischen 2017 und 2018 entstanden ist. Thematisch umkreist der Zyklus den Menschen oder allgemeiner terrestrisches Leben im kosmischen Zusammenhang. Die Collagen verharren dabei im zweidimensionalen Raum. Bei DIE WIEDERKEHR spielt Elisabeth Ehmann mit den unterschiedlichen Großen der einzelnen Collageelemente. Es gibt einen Bildvorder- und Bildhintergrund und mehr oder weniger surreale Protagonisten, die an den perspektivischen Raum angepasst sind. Im Hintergrund werden schneebedeckte Berge sichtbar, auf die ein Weg zufuhrt. Die Landschaft ist bar jeglicher Vegetation, was ihr etwas unwirkliches, extraterrestrisches verleiht. Und so scheint es auch nicht weiter verwunderlich, dass der Weg zunachst in einen Abgrund mundet und die Berge dahinter einem anderen Bild, einem anderen Lebensraum anzugehoren scheinen. Links auf der Plateau-Ebene schwebt ein nach unten verlangertes schwarzes Oktaeder, das Assoziationen an einen geometrischen Zahn, einen fliegenden Drachen oder einen opaken Diamanten hervorruft. Am Himmel, der im eigentlichen Sinne kein Himmel, sondern eher ein oben ist, schweben eine Art Planet, ein Blatt und eine Muschel. Die normalen newtonschen Gesetze scheinen jedenfalls nicht zu gelten. Ein Flamingo steht im schwarzen Wasser aus dem eine Frau, ihren Hintern dem Betrachter entgegenstreckend, herauskrabbelt. Vor diesem Setting, auf einer vertikalen zweiten Ebene ist wie herangezoomt eine gesteinsartige Oberflache. Das einzig offensichtlich farbige Element befindet sich wieder mittig: eine orchideenartige Blute mit fleischrosafarbenem Labellum rankt sich über den steinernen Boden empor. Hier ist Erotik, hier ist Fortpflanzung, hier ist Leben – scheint sie zu verkunden. DIE WIEDERKEHR des Weiblichen ist die Wiederkehr schlechthin und sollte man sie einem Planeten zuordnen, ware sie definitiv die Venus – unser Morgen- und der Abendstern.